Karengera Gitwa

Der immer hilfsbereite Händler und Gemeinderat Phenias empfahl uns, wegen der vielen Schüler Land auf dem gegenüberliegenden Hügel von Karengera, Gitwa zu kaufen. Dort wohnte auch Pastor Heridioni, der uns unterstützte. Wir einigten uns mit den Anwohnern rasch über das gewünschte Grundstück und waren glücklich, Eigentümer von weiteren 2 ha gutem Land zu sein.

Mit unentgeltlichen Arbeitseinsätzen half uns die Bevölkerung beim Bau einer unbefestigten Strasse, damit die Lastwagen das notwendige Baumaterial für die geplanten Schulhäuser bringen konnten.

Für die Bauerei und anschliessend für den Schulbetrieb brauchte es dringend Wasser! Weit oben im Urwald konnte eine gute Quelle gefasst werden. In PVC-Rohren floss das kostbare Nass an Karengera vorbei bis nach Gitwa, wo in einer Zisterne mehrere Tausend Liter gelagert werden konnten.

Primarschule

All die Familien, die südlich von Karengera wohnen, begrüssten sehr die Eröffnung dieser neuen Schule.

Nicht nur die 40 Kindergärtler schätzen den kürzeren Schulweg, sondern auch die 550 Primarschüler.

Seit einigen Jahren ist dieses Zentrum am öffentlichen Stromnetz angeschlossen, sodass die zur Verfügung stehenden Computer benützt werden können, sofern nicht gerade ein Stromausfall den Unterricht stoppt.

Sekundar- und Mittelschule

Seit Ruanda allen Schülern eine 12jährige Grundausbildung vorschreibt, werden die sechs Jahre Sekundar- und Mittelschule auch in Tagesschulen angeboten. So gehört nun zu jedem Schulzentrum auch diese Weiterbildung bis zur Matura. Das geringere Schulgeld ermöglicht Kindern armer Eltern eine gute Grundausbildung. Um nicht den ganzen Tag mit leerem Magen studieren zu müssen, sind die Eltern verpflichtet, für ein warmes Mittagessen zu sorgen.

Unsere Aufgabe war es, für die 900 Schüler einen grossen Esssaal mit Küche zu bauen.

Berufsschule

300 Jugendliche werden in unserer Internats-Berufsschule zu Schreinern, Maurern, Mechanikern, Elektrikern und Schneiderinnen ausgebildet. Ruanda braucht gut ausgebildete Berufsleute, damit die ambitiösen Ziele von Präsident Paul Kagame erreicht werden können. Er will Kigali zum afrikanischen Singapur machen! Kürzlich war in den Medien zu lesen, dass VW in Kigali mächtig investiert und die ersten Autos für Afrika zusammenschraubt. Gleich daneben wird das Smartphone «Mara Phone» hergestellt. Für eine weitere Überraschung sorgte der Milliardär Warren Buffet mit seiner Ankündigung, im Norden Ruandas das grösste landwirtschaftliche Forschungszentrum zu errichten und zu betreiben.